Donnerstag, 17. Juli 2008
Von der systemimmanenten Logik der Säge ...
These 1:
Urteile erheben den Anspruch, auf der Grundlage von Recht und Gesetz gefällt zu werden und dementsprechend gerecht zu sein.

These 2:
Dem Holzfäller dient die Säge dazu, Bäume zu fällen.

These 3:
Dem Richter dient das Gesetz dazu, Urteile zu fällen.

Zwischen-Fazit 1a:
In beiden Fällen dient von Fall zu Fall etwas dazu, etwas zu fällen.

Zwischen-Fazit 1b:
Etwas zu fällen bedeutet, etwas zu Fall zu bringen.

Im Falle des Holzfällers heißt das, er bringt einen Baum zu Fall.

Fazit 1:
Im Falle des Richters heißt es dann dementsprechend, er bringt gerechte Urteile zu Fall.

Zurück zu den Ausgangsthesen:

Zwischen-Fazit 2a:
Wo das eine dem andern dient, ist das eine der Diener, das andere der Herr.

Der Herr jedoch steht über dem Diener.

Somit steht der Holzfäller über der Säge und der Richter steht über dem Gesetz.

Zwischen-Fazit 2b:
Wer jedoch über dem Gesetz steht, steht konsequenterweise gleichzeitig außerhalb des Gesetzes.

Zwischen-Fazit 2c:
Wer jedoch außerhalb des Gesetzes steht, gilt gemeinhin als Gesetzloser.

Fazit 2:
Somit hat die Logik erwiesen, dass Richter als Gesetzlose anzusehen sind.

Resumée:
Somit sind Richter also Gesetzlose, die gerechte Urteile zu Fall bringen ....

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Donnerstag, 24. Januar 2008
Kurzes Fazit zum Stand der Dinge ...


Du könntest die/der nächste sein ...

Du bist Nummer


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Montag, 26. November 2007
Amerika - das Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Bereits 1831 gab es für Tocqueville kein Land auf der Erde mit weniger geistiger Unabhängigkeit und weniger wahrer Freiheit als die USA.

Auch Adorno und Horkheimer stellten fest, dass die formale Freiheit eines jeden zwar garantiert sei und dass niemand sich offiziell für das verantworten müsse, was er denke.
Da jedoch jeder von klein auf in ein Geflecht von Beziehungen (Kirchen, Clubs, Vreine) eingebunden sei, wäre er von klein auf einem System sozialer Kontrolle ausgeliefert, das ihm schon beizeiten beibringt, dass er sich als autonomes Wesen auszumerzen habe, wenn ere etwas erreichen wolle. Wer sich nicht gleichschaltet, geht unter.
Auch Aldous Huxley prangerte in "Schöne neue Welt" die Gleichschaltung von Individuum und Gesellschaft an, der die Menschenwürde zum Opfer gefallen ist.

Das Instrument hierzu sehen Adorno und Horkheimer in der Kulturindustrie und ihren Medien, die zu einer völligen Verblödung der Massen führe, die nahezu irreversibel wäre.
Eine besondere Rolle kommt dabei der Werbung zu.
Die Mechanismen sind gar nicht so leicht zu durchschauen, denn was auf Gleichmacherei herausläuft, kommt durchaus redegewandt, intelligent und teilweise sogar rebellisch daher.
"Setze dich von der Masse ab - trage jeans von xyz."
"Leute, die etwas Besonderes sind, fahren einen abc."
"Sei nicht blöd und zahl weiter Miete. Bau Dein eigenes Haus."
Und da sich jeder von der Masse absetzen will, da jeder etwas Besonderes sein will, da keiner blöde sein will, trägt fortan jeder jeans von xyz, fährt jeder fortan einen abc und baut jeder sein eigenes Haus.
So hat nun das, was der vermeintlichen Individualisierung zu dienen behauptet hat, abermals nur zu einem geführt: zur Gleichschaltung und Gleichmacherei.

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Demokratie - der neue Despotismus
In den demokratischen Republiken der Gegenwart wird die Gewalt ins Geistige gewendet, indem sie sich gleich die Psyche gefügig machen.
Maßstab allen Seins ist, was die Mehrheit, die Masse "will". Wer ausschert, wird zum Geächteten.Hier wird Gruppenzwang per excellence betrieben.
Wir sehen es bereits in der Schule: wer nicht die richtige Markenkleidung trägt, wird vielfach ausgegrenzt oder gar zusammengeschlagen.
Demokratie bedeutet Herrschaft des Volkes.
Da dies bei der Größe der Nationen nicht umsetzbar ist, wurde das Instrument der reräsentativen Demokratie ersonnen: das Volk wählt seine Vertreter, die für es entscheiden.
Das Volk selber wird aber zu einer Menge ähnlicher und zunächst gleichgestellter Menschen. So weit – so gut.
Wer jedoch hinzusehen vermag, wird erkennen, dass diese Menge sich schier rastlos im Kreise dreht, um sich Vergnügungen zu verschaffen und Wünsche zu erfüllen, die sie vermeintlich befriedigen und zufrieden stellen.
Darum allein dreht sich aber fortan alles: was zunächst das Fahrrad war, wird dann das Moped und dann das Auto. Dann muss ein größeres Auto her und möglichst noch ein 2. Die 3-Zimmer-Miet-Wohnung wird gegen eine 5-Zimmer-Wohnung getauscht, diese gegen ein Reihenhaus, das wiederum gegen ein Einzelhaus. Und dann wird selber gebaut. Und ein swimmig-pool muss auch noch her, und dann noch ein Whirl-pool. und die eigene Sauna nicht zu vergessen. Und ein kleines Segelboot, das jedoch bald gegen ein größeres eingetauscht wird. Und die Tochter bekommt Reitunterricht und dann ein eigenes Pferd und dann wird in einen Elitestall umgezogen, weil man nur so etwas zählt.
All das will finanziert werden. Und so arbeitet man immer mehr und wird immer abhängiger, denn der schöne Traum wäre plötzlich aus, wenn man seine Arbeit verlöre. und so lässt man sich zu weiteren Arbeiten "überreden".
Und warum? Weil "alle" es so machen. Und schließlich will man ja kein Außenseiter sein – geschnitten von anderen, weil man anders ist, weil man dieses "Spiel" nicht mitspeilt, weil man eigene Visionen hat.
So sichert zum einen die "Übermacht" die Befriediging der Genüsse, überwacht aber gleichzeitig das Schicksal des einzelnen bis zur Bevormundung. Sie gibt sich vorsorglich und mild ist aber unumschränkt und jede Zuwiderhandlung kommt einer Ausgrenzung aus der "Gemeinschaft" gleich - mehr noch: durch das akzeptierte Gleichheitsprinzip wird die Masse veranlasst, diese Ausgrenzung selber vorzunehmen. Anders als die elterliche Gewalt verfolgt die "Übermacht" nicht das Ziel, zu Reife und Eigenständigeit hinzuführen sondern zielt ausschließlich darauf ab, die Menge im Zustandstand immerwährender Kindheit und damit Abhängigkeit zu halten: der Gebrauch des freien Willens wird so mehr und mehr eingeschränkt und zuletzt wird den Bürgern sogar die Verfügung über sich selbst entzogen.
Da jedoch auch dies auf dem Grundsatz der Gleichheit beruht, es somit allen geschieht, wird es auch von allen akzeptiert, von vielen sogar als Wohltat angesehen. Alles "andersartige" stellt fürderhin eine Gefahr dar und muss in dem Augen der Masse ausgegrenzt und bekämpft werden.
Zum Abschluss überzieht die "Übermacht" die Gesellschaft langsam aber stetig mit einem Netz äußerst genauer kleiner Vorschriften und Regeln, die kein autonomer Geist mehr zu durchbrechen vermag.
Das alles geht still und leise vor sich: kein Wille wird martialisch gebrochen – er wird aufgeweicht, gebeugt und letztendlich gelenkt. Es wird nicht zerstört – es wird nur verhindert, dass etwas entsteht. Es wird nicht tyrannisiert – es wird gehemmt, niedergedrückt, zermürbt, abgestumpft. Wer seine wirkliche Individualität, seine geistige Unabhängigkeit bewahren will, sieht sich einer Umwelt gegenüber, der es, auf Gleichheit abgestimmt, nur noch um die Befriedigung ihrer Genüsse geht und die diesem Wunsch ihr ureigenstes Selbst unterordnet - also nichts weiter als eine Herde Vieh ist.

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Die Wurzel des Übels ...
"Ich bin stolz, [Amerikaner, Israeli, Engländer, Franzose, usw.] zu sein"

Dieser Satz ist die Grundlage für Kriege.
Anstatt eine Einheit aller Menschen anzustreben wird so Selektion, Separation und Elitedenken angestrebt.
Jeder, der so denkt, grenzt seine Nation gegen andere ab. Und stolz darauf zu sein, ihr anzugehören, bedeutet, die eigene Nation für etwas ganz Besonderes zu halten - besser als andere Nationen.
Somit liegen Patriotismus, Nationalismus und Faschismus nicht nur eng beieinander, sondern durch diesen Ausspruch kommt ganz klar eine faschsitoide Einstellung zum Ausdruck.
Dieses elitäre Abgrenzungsdenken jedoch verhindert zwangsläufig die Schaffung einer tragfähigen Grundlage für ein "Wir" der Ebenbürtigkeit aller weltweit. Und nur darin würde die Chance für eine kriegfreie Zukunft liegen.

Der Fall Amerika:
Bei den Amis wird das ganze noch pervertierter: zum einen haben sie die Einstellung, ja alle sooo stolz darauf zu sein, Amerikaner zu sein, ganz offensichtlich bereits mit der Muttermilch aufgesogen.
Andererseits ist in diesem Melting-Pot, diesem Schmelztiegel aus unzähligen Nationen auch noch fast 250 Jahre nach Gründung der USA jeder seinem nationalen Ursprung noch so verhaftet, dass von einer einheitlichen Nation wohl kaum die Rede sein kann: die Iren gegen die Italiener, die Franzosen gegen die Engländer, die Österreicher gegen die Deutschen, die Spanier gegen die Mexikaner usw.

Allerdings verfehlt die Konditionierung keineswegs ihren Zweck, werden kritische Stimmen so doch auf die einfachste Weise zum Verstummen gebracht: durchaus berechtigte Kritik am eigenen Land und seiner Politik wird sofort und i.d.R. nachhaltig dadurch gestoppt, dass der Patriotismus des Kritisierenden in Zweifel gezogen wird. Und sofort ist es, als ob ein Hebel umgelegt würde und jeder der seinen eigenen Überlegungen Raum zur Entfaltung gegeben hat, marschiert fortan wieder brav in Reih und Glied.

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Was man erwarten kann...
Keine Regierung ist unfehlbar. Das kann man auch nicht verlangen.
Aber was man sehr wohl verlangen kann, ist, dass sie Verantwortung übernimmt und ehrlich ist.

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